Philosophie / Pädagogik / Psychologie

Du willst den Menschen, sein Handeln und sein Zusammenleben in der Gesellschaft besser verstehen? Du möchtest dir fundiertes Fachwissen zu pädagogischen und psychologischen Themen und philosophischen Denktraditionen aneignen und bist bereit, Selbstverständliches kritisch zu hinterfragen?

«Wer bin ich?» – Diese Frage dürfte auf den ersten Blick leicht zu beantworten sein: Schliesslich kennst du deinen Namen, deinen Geburtstag und deine Vorlieben und Abneigungen. Aber machen diese Dinge den Kern deines Wesens aus? Und kannst du frei entscheiden, wer du bist? Aus der psychologischen Forschung wissen wir, wie prägend insbesondere die ersten Lebensjahre für ein Kind sind – und auch, dass unsere Gene unsere Persönlichkeit mitbestimmen. Wer wir sind, was uns beeinflusst und welche existentiellen Fragen uns beschäftigen, sind somit zentrale Pfeiler des menschlichen Daseins. Wir können diese Fragen nicht einfach von uns weisen. Wenn du das genauso siehst und dich gerne mit ganz unterschiedlichen Themen auseinandersetzt, ist das Schwerpunktfach PPP die richtige Wahl für dich.

Die Frage nach der Identität mag abstrakt klingen, taucht aber wie viele andere Fragen, die wir in diesem Fach behandeln, in unserem Alltag immer wieder auf: Vielleicht ist deine Grossmutter an Demenz erkrankt und du weisst nicht, wie du mit ihr umgehen sollst. In der Pädagogik und Psychologie lernst du verschiedene mögliche Ansätze kennen. Oder du fragst dich, ob deine demente Grossmutter noch dieselbe Person ist wie vor der Erkrankung. Hier weiss die Philosophie weiter, welche sich in zahlreichen neueren und älteren Texten mit der Frage nach der menschlichen Identität auseinandersetzt.

Die Frage nach der Identität ist nur ein Beispiel dafür, wie die drei Disziplinen Philosophie, Pädagogik und Psychologie miteinander verbunden sind. Weitere Themen, mit der wir uns im Schwerpunktfach PPP auseinandersetzen, sind (Auswahl):

  • Wahrnehmung, Emotion und Motivation
  • klinische Psychologie
  • Erziehungsstile
  • positive Psychologie
  • Sozialpsychologie
  • Lerntheorien
  • Freundschaften und Familienbeziehungen
  • Willensfreiheit
  • Gerechtigkeit
  • Ethik
  • politische Philosophie
  • Gender
  • Sprachphilosophie
     

Im Schwerpunktfach Philosophie / Pädagogik / Psychologie

  • erhältst du einen wissenschaftlichen und umfassenden Blick auf den Menschen
  • verstehst du das menschliche Handeln und Zusammenleben besser
  • setzt du dich mit vielen wichtigen und aktuellen Fragen der menschlichen Existenz auseinander
  • denkst du dich in eine Fülle an unterschiedlichen Themen der menschlichen und nicht-menschlichen Welt ein
  • lernst du, wissenschaftliche Studien zu analysieren und kritisieren
  • kannst du eigene Standpunkte entwickeln und deine Überzeugungen und Handlungen kritisch hinterfragen
  • übst du, dich sprachlich präzise und argumentativ korrekt auszudrücken
  • beurteilst du die Überzeugungskraft von Positionen und wissenschaftlichen Argumenten
     

Wie setzt sich das Fach PPP zusammen?

Das Schwerpunktfach «Philosophie / Pädagogik / Psychologie» (PPP) teilt sich in zwei Teilfächer auf, die beide während 2 Lektionen pro Woche unterrichtet werden: das Teilfach «Philosophie» und «Pädagogik / Psychologie». Für die Zeugnisnote zählen beide Teilfächer zu 50%.

Klassenstufe Philosophie Pädagogik/Psychologie Total (in Lektionen pro Woche):
3. Klasse 2 2 4
4. Klasse 2 2 4
5. Klasse 2 2 4
6. Klasse 2 2 4

 

Was Schülerinnen und Schüler* über das SPF PPP sagen:

  • «Mir gefällt das Schwerpunktfach PPP gut, weil es Theorie und Praxis verbindet.»
  • «Das Fach PPP lehrt einen vieles über zwischenmenschliche Beziehungen und das Leben.»
  • «In diesem Fach lerne ich, besser zu argumentieren und mich in Diskussionen und Themen zu vertiefen.»
  • «Ich habe das Schwerpunktfach PPP gewählt, um den Menschen und sein Handeln besser zu verstehen.»

* wir haben Schüler:innen  aus anderen Kantonen gefragt,
in denen es das SPF PPP schon länger gibt.

 

6 Fragen zum Schwerpunktfach Philosophie / Pädagogik / Psychologie:

Grundsätzlich ist kritisches und wissenschaftliches Denken in allen Studiengängen und vielen Berufen gefragt. Es gibt viele verschiedene interessante Studiengänge und sinnvolle Berufe, die sich im Anschluss an das Schwerpunktfach PPP anbieten.

Mit einem Psychologiestudium stehen dir zahlreiche berufliche Möglichkeiten, z. B. als Personalverantwortliche, oder in der Umwelt-, Rechts- oder klinischen Psychologie offen.  Psychotherapeutinnen und -therapeuten sind in der Schweiz nach wie vor sehr gesucht. Auch eine Vertiefung in Neurowissenschaften und ein Bezug zu Medizin und Biologie ist somit möglich. Viele Maturandinnen und Maturanden mit dem SPF PPP entscheiden sich auch für ein Studium im Bereich der Erziehungswissenschaften oder Pädagogik und wählen bspw. den Lehrberuf – auch hier ist der Fachkräftemangel gross. Das Philosophiestudium befähigt dich, mit anspruchsvollen Texten und Themen auseinanderzusetzen. Philosophinnen und Philosophen sind später oft als Journalistinnen und Journalisten, als Lehrpersonen, als Politiker:innen oder in Unternehmen tätig.

Ja, es gibt einige Schnittmengen zwischen den Teilfächern «Philosophie» und «Pädagogik / Psychologie» und teilweise auch gemeinsame (Unterrichts-)Gefässe. Wir bemühen uns darum, dass die beiden Teilfächer möglichst sinnvoll ineinandergreifen. So beschäftigen wir uns in der Philosophie z.B. mit den Möglichkeiten und Grenzen der menschlichen Erkenntnis, während wir im Fach «Pädagogik/Psychologie» das Thema Wahrnehmung behandeln. Oder wir setzen uns im Fach «Pädagogik/Psychologie» mit der moralischen Entwicklung eines Kindes bzw. einer Person im Jugendalter auseinander, während wir in der Philosophie diskutieren, was moralisches Handeln überhaupt ist (sich in andere hineinzuversetzen? Möglichst wenig Leid zu verursachen? Unabhängig von den eigenen Interessen zu entscheiden? usw.).

Vieles! Das Fach PPP vermittelt nützliches Alltagswissen und fördert zahlreiche wichtige Kompetenzen (z. B. Lernstrategien, Sozialkompetenzen, Argumentationsfähigkeit). Im Fach «Pädagogik/Psychologie» lernst du zum Beispiel, wie das Hirn funktioniert und wie du besser lernst. Auch thematisieren wir die Widerstandskraft des Menschen – die sogenannte «Resilienz» – und wie man diese stärken kann. Viel Wissen setzen wir auch direkt in die Praxis um (z. B. beim Thema «Kommunikation»). 
In der Philosophie üben wir uns im kritischen Denken und setzen uns mit Argumenten auseinander. Du verstehst, warum gewisse Arten zu denken in Europa so beliebt geworden sind. Die Philosophie kann dir zudem helfen, deine eigene Meinung zu schärfen und überzeugender aufzutreten und zu verhandeln. 

Ja! Im Fach PPP orientieren wir uns am aktuellen Stand der Forschung. Im Fach Pädagogik und Psychologie wirst du dich mit aktuellen und wichtigen Studien befassen. In der Philosophie lesen wir viele Texte – manche davon auch aus der Antike – aber das bedeutet nicht, dass sie heute nicht mehr aktuell sind. Gerade ethische Themen wie z. B. Fragen danach, wie wir mit den neuen Möglichkeiten der künstlichen Intelligenz umgehen sollen oder wie eine gerechte Gesellschaft aussieht, sind sehr aktuell.

Nein, du musst kein Vorwissen mitbringen – das Fach PPP wird erst ab der 3. Klasse unterrichtet.

Wenn du PPP wählst, vertiefst du dich nicht in ein oder zwei, sondern gleich in drei verschiedene Fächer! Das kann manchmal auch sehr fordernd und aufwendig sein. Dafür ist PPP ein ausgesprochen vielseitiges Fach, das viele Perspektiven auf das menschliche Dasein eröffnet.

 

Voraussetzungen, die eine typische Schülerin / ein typischer Schüler mitbringen muss:

  • PPP: ausgeprägtes Interesse für den Menschen und die Muster und Werte, nach denen er handelt. Freude an der wissenschaftlichen und kritischen Auseinandersetzung, Bereitschaft, viel und gründlich zu lesen (Texte aus Fachbüchern, philosophische Texte). Offenheit für verschiedene Methoden, Modelle und Begriffe.
  • Philosophie: Die Bereitschaft, sich gründlich mit anspruchsvollen Texten auseinanderzusetzen, Offenheit für andere Meinungen und Positionen, Freude am kritischen und abstrakten Denken und am gemeinsamen Diskutieren.
  • Pädagogik / Psychologie: Interesse an Modellen und Theorien, an wissenschaftlichen Fragestellungen und Herangehensweisen, Bereitschaft, eigene kleine Studien durchzuführen und sich mit konkreten Fällen auseinanderzusetzen, psychische Belastbarkeit (wir behandeln auch Schwieriges wie z. B. auch psychische Erkrankungen).