Der junge Schriftsteller Konstantin Gawrilowitsch Trepljow lässt ein selbstverfasstes Theaterstück aufführen und rebelliert damit gegen die verhasste Kunstwelt der älteren Generation. Die Hauptrolle spielt seine angebetene Nina, die sich später «die Möwe» nennen wird. In der Folge entfaltet sich in der Hitze und Langeweile eines russischen Sommers auf dem Lande ein berührender Reigen der Unglückseligkeit. Trigorin gefällt die naive Begeisterungsfähigkeit von Nina, die sich von Konstantin abwendet, während Arkadina intrigiert, Konstantin verzweifelt, Polina gerne mit Dorn ein neues Leben anfangen würde, Mascha den Lehrer heiratet, obwohl sie Konstantin liebt, und Sorina sich nach der Stadt sehnt. So träumen alle von Aufbruch und Anerkennung, entweder durch die Kunst oder die Liebe, und drohen genau dadurch alles zu verfehlen. Das Leben, die Liebe, sich selbst.
«Die Möwe» ist seit der Uraufführung 1896 eines der meistgespielten Stücke der Weltliteratur. »Eine Komödie, drei Frauenrollen, sechs Männerrollen, vier Akte, eine Landschaft (Blick auf einen See); viele Gespräche über die Literatur, wenig Handlung, ein Pud Liebe«, so Tschechow über seine «Möwe».
Das Theateratelier der KUS hat nun den Originaltext leicht abgeändert, um der grösseren Anzahl von SchauspielerInnen gerecht zu werden. So erhielt Trepljow eine Schwester, das Dienstpersonal wurde aufgewertet und drei Stimmen verkörpern die zum Teil tatsächlich vielstimmigen Monologe von Nina, Trigorin und Trepljow. Das Bühnenbild wurde dieses Jahr von einem ganzen Team von Schülerinnen unter der Leitung der Künstlerin Carol May mit grossem Einsatz erstellt.
Ein Schauspiel nach Anton Tschechow
Textfassung Sabine Abt, Nicole Morlet
Es spielen Ariana Battaglia, Claire Edwards, Tatjana Ferri, Shari Goy, Antonia Hürlimann, Hiro Itschner, Anouschka Mamie, Rhonda Müller, Lorene Rabold, Luisa Steiger, Celine Strüby, Celina Weber, Nicolas Weissberg, Dino Wildi, Benjamin Locher, Adrian Blaser
Regie Nicole Morlet, Sabine Abt
Bühnenbild Carol May, Carola Moos, Lilly Pfister, Lisa Keller, Anna Meisser, Dorothea Handschin, Anna Baumann, Nanami Wilson, Dale Petrovic
Licht und Technik Yannik Schneider, N.N.
Aufführungen 3./4./5. April 2014, Festsaal Wagerenhof, Asylstrasse 24, 8610 Uster