Am Freitag, 18. Juni, lud das okus unter der Leitung seines Dirigenten Raffael Schwalt nach mehrjähriger Pause zu seinem alljährlichen Konzert, wieder im Gemeinderatssaal in Uster. Um allen Besucherinnen und Besuchern ein sicheres Konzerterlebnis zu ermöglichen, spielte das okus zwei Konzerte hintereinander. Trotz erschwerten Bedingungen bei der Probenarbeit und am Konzert zeigten die jungen Musikerinnen und Musiker eine fantastische Leistung.
Eröffnet wurde das Konzert mit dem Stück «Das Erwachen» von Zoé Wyttenbach (G6d). Sie schrieb dieses Werk im Rahmen ihrer Maturitätsarbeit, in welcher sie sich mit den Vorspielen und Ouvertüren von Richard Wagner befasst hatte. Die junge Komponistin zeigte in ihrem Erstlingswerk eindrücklich, wie sie den Umgang mit komplexen Harmonien und ausgeklügelter Melodieführung beherrscht. Auch wenn einige Elemente klar an das musikalische Vorbild erinnern, zeichnete sich schon so etwas wie eine eigene musikalische Handschrift ab. Das Publikum war begeistert und quittierte dieses beeindruckende Werk mit einem grossen Applaus.
Danach folgten Sätze aus Solokonzerten von Wolfgang Amadeus Mozart. Den Auftakt machte wiederum Zoé Wyttenbach mit dem Allegro Aperto aus Mozarts Flötenkonzert in D, KV 314, danach spielte Anja Mohler (G6d) das Adagio aus dem Violinkonzert in E, KV261. Beide Solistinnen spielten technisch versiert und klanglich brillant. Sie glänzten nicht nur im Zusammenspiel mit dem Orchester, sondern auch mit ausdrucksstarken, selbstkomponierten Kadenzen.
Im letzten Stück des Abends, Bedrich Smetanas «Moldau» aus dem Zyklus «Mein Vaterland», konnte das Orchester noch einmal seine ganze Klasse ausspielen. Für dieses Stück trat das Orchester in der grossen Besetzung mit Perkussion und Klavier an, was sich im Klang und noch präziserem Zusammenspiel äusserte. Raffael Schwalt manövrierte sein Orchester gekonnt und sicher durch die unruhigen Fahrwasser der Moldau. Ganz leise und vorsichtig beginnt die Musik an der Quelle den Moldau. Das Stück führt uns vorbei an einer Waldjagd, einer volkstümlichen Bauernhochzeit, auf welcher ausgelassen getanzt wird, durch einen Nymphenreigen im Mondschein, durch die St. Johann-Stromschnellen, bis die Moldau in der Ferne verschwindet. Das okus zeigte in diesem anspruchsvollen Stück einmal mehr seine Qualitäten in der Gestaltung von musikalischen Themen und im Zusammenspiel.