Was lässt sich in fünf Tagen von dieser geschichtsträchtigen Stadt erfassen? – Für die BG-Schwerpunkt-Klasse stand die Beschäftigung mit Kunst im Vordergrund, dies erleichterte die Entscheidung. So lernte die Gruppe die grossen Museen und kleinere und spezielle Ausstellungsorte kennen.
In der Gemäldegalerie konnten bereits besprochene Renaissancewerke im Original betrachtet werden, jetzt konnten Details genau studiert werden, endlich hatte man die richtigen Farben vor sich.
In der Alten Nationalgalerie bereitete sich die Gruppe auf das nächste Kunstgeschichtsthema vor: Auf die Romantik. Der Fokus lag auf den beeindruckenden Malereien von Caspar David Friedrich, die analysiert und skizziert wurden – eine Vorarbeit zu Referaten im neuen Semester.
Im Käthe-Kollwitz-Museum begegnete die Gruppe einer sozialkritischen Künstlerin, die in ausdrucksstarken Kohlezeichnungen, leidende Arbeiter und Mütter, von Krieg und Entbehrung gezeichnete Menschen dargestellt hat.
Einen Abstecher nach Paris bot die Fotoausstellung von Robert Doisneau. Auch heute begeistern seine Schwarz-Weiss-Aufnahmen des Pariser Alltags. Zusätzlich zeigte ein Film viel Interessantes aus seinem Leben und der damaligen Zeit.
Im Hamburger Bahnhof, dem Museum für Gegenwartskunst, waren nicht alle Kunstwerke verständlich. Beeindruckt haben grossformatige Werke von Anselm Kiefer, deren Themen mit Geschichte und Vergangenheitsbewältigung zu tun haben.
Street Art ist in ganz Berlin präsent und fasziniert die jungen Menschen. In diesem Zusammenhang war der Höhepunkt der Woche die Wanderung auf den Teufelsberg. Abseits im Grunewald auf dem Teufelsberg hat die Graffitiszene die von den Amerikanern aufgegebene gigantische Abhörstation übernommen und die über und über bunt besprayte Ruine kann offiziell besichtigt werden (von denjenigen, die den Fussmarsch nicht scheuen und den Weg finden) ... Neben den Bildern und der phänomenalen Aussicht über Stadt und Grunewald bei bestem Wetter, war auch die Akustik in der riesigen Radarkuppel ein Erlebnis.
Unterwegs zu Fuss, mit Bus, mit S-und U-Bahn, entdeckte die Gruppe, wie sehr sich einzelne Quartiere in Ost und West unterscheiden und immer wieder traf man auf Gebiete mit besonders grossen Bauplätzen, wo die letzten Lücken der Mauerzone überbaut werden.
Im sympathischen Hostel, auf dem Areal eines umgenutzten Brauereigeländes im Prenzlauer Berg, liess sich die freie Zeit gut verbringen.
Als Abendprogramme sind zu erwähnen: Ein Besuch des bekannten Chamäleon Variétés mit einer speziellen Mischung aus Musik, Tanz und Zirkus und ein Kinoabend an der Berlinale im grossen Saal im Haus der Kulturen der Welt.