Die Familie Mozart reiste vor genau 250 Jahren quer durch die Schweiz. Auf diesem Weg von Genf über Lausanne, Zürich, Winterthur nach Schaffhausen nahmen 15 Kantonsschulen dies zum Anlass, sich an einem gesamtschweizerischen Musik-Projekt (Meetingpoint Mozart) zu beteiligen. Aus kreativen Ideen und unter grossem Einsatz von Lehrer- und Schülerschaft der Kantonsschule Uster entstanden ein Theaterabend, ein Konzertabend und eine Reihe weiterer Veranstaltungen.
Das Konzert zur Mozartreise durch die Schweiz (1766) am 3. Juni in der reformierten Kirche Uster war sicher einer der Höhepunkte im Gesamtprogramm. Die Chöre und das Orchester der Kantonsschule hatten sich mit dem Kammerorchester Uster (Leitung Benno Huber) zusammengetan und ein vielfältiges, eindrückliches Programm einstudiert. Wie der junge Orchester- und Chorleiter Raffael Schwalt in seiner originellen Begrüssungsansprache erwähnte, sollte das Programm den Lebensweg Mozarts nachzeichnen. Und dies ist den engagierten Musikern auch bestens gelungen: Vom heiteren Quodlibet Galimathias Musicum des zehnjährigen Mozart – er schrieb es noch in Holland kurz vor seiner Reise durch die Schweiz – bis zum ergreifenden Ave Verum Corpus aus seinem Todesjahr spannte sich der Bogen. Der Kammerchor unter Leitung von Bernhard Weber erinnerte mit der Missa brevis KV 194 an Mozarts Salzburger Zeit. Die zahlreichen Zuhörer freuten sich hier besonders über die hervorragenden Leistungen der vier Gesangssolisten Tabea Bosli (sop), Franziska Lieder (alt), Aljaz Vesel (ten) und Soon-Kee Woo (bass). Mit dem Divertimento F-Dur KV 247 beschloss das Orchester der Kantonsschule Mozarts Salzburger Zeit. Ein ganz besonderer Höhepunkt des Abends war anschliessend das auf der Pariser Reise entstandene herrliche Andantino aus dem Doppelkonzert für Flöte und Harfe KV 299. Die beiden jungen Solisten Larissa Durante (Flöte) und Florian Harder (Harfe) boten eine Leistung auf ausserordentlich hohem künstlerischem Niveau und wurden auch mit besonders starkem Beifall belohnt. Die beiden fröhlichen Kanons (Freunde lasset uns beim Zechen und Bona nox) standen für Mozarts Wiener Zeit. Den jungen Choristen und Choristinnen war gut anzumerken, wieviel Spass sie selber an den lustigen und frechen Texten hatten – ganz im Sinne Mozarts!
Als sich schliesslich alle Instrumental- und Chorstimmen im Ave Verum Corpus zusammenfanden endete unter langanhaltendem Applaus ein gelungener Abend, getragen von der Heiterkeit und der Ernsthaftigkeit der zeitlosen Musik Mozarts.