Am Freitag, dem 1. November, durften die 4. und 5. Klassen in den Genuss eines weiteren MINT-Events kommen. Passend zu den aktuellen Diskussionen und Schlagzeilen rund um den Klimawandel trug das diesjährige Event den Namen: „Spielt das Klima verrückt?“ und stand im Zeichen des Klimawandels und dessen Folgen.
Dr. Erich Fischer, Dozent am Institut für Klima und Atmosphäre der ETH Zürich, thematisierte die neuesten Schlagzeilen zu Extremwetterereignissen wie zum Beispiel dem Hurrikan Dorian, welcher sich gerade diesen August ereignete. Denn nach solchen Ereignissen wollen immer alle wissen, ob diese durch den Klimawandel entstanden sind. Und Fischers Antwort darauf lautet - Nein! Oder zumindest nicht direkt. Es ist zwar wissenschaftlich erwiesen, dass sich das Klima seit dem 19. Jahrhundert deutlich erwärmt, doch diese Erwärmung führt nicht zu solchen Extremwettereignissen. Vielmehr beeinflusst die Erwärmung Faktoren wie die Feuchtigkeit der Atmosphäre oder den Anstieg des Meeresspiegels. Und viele dieser Faktoren zeigen einen klaren Trend auf, welcher solche Extremwetterereignisse begünstigt – sodass diese häufiger und dazu auch heftiger entstehen.
Solche Ereignisse müssen natürlich nicht nur in der Schweiz eintreten, um unangenehme Folgen auf unser Klima, aber auch auf unsere Wirtschaft zu haben. Und um dies zu verhindern, ist es nötig, die Erderwärmung auf 1.5 bis 2 Grad Celsius zu begrenzen. Dies bedeutet ein Nettonull - also nicht nur eine Reduktion der Treibhausgasemissionen, sondern auch eine Rückbindung aller bisher ausgestossenen Treibhausgase aus der Atmosphäre - bis 2050. Damit dies erreicht werden kann, muss sehr intensiv in den Klimaschutz investiert werden. Um ein solch ambitioniertes Ziel zu erreichen, ist es nicht nur erforderlich, die Treibhausgasemissionen zu senken, sondern es muss auch aktiv Kohlenstoffdioxid aus der Atmosphäre gebunden und gelagert werden. Es ist also ein riesiger Aufwand nötig – nicht nur technisch und wirtschaftlich, sondern auch sozial.
So war dieses Event auch ein Appell an die heutige Jugend, sich zu entscheiden, wie ihre Zukunft aussehen soll: Den heutigen Lebensstandard weiterzuführen bedeutet, eine Zukunft mit vermehrten Hitzetagen, Starkregen, Dürren … . Intensiv in den Klimaschutz zu investieren bringt zwar viel Aufwand mit sich, ermöglicht aber auch ein ähnliches Klima wie heute, was nicht nur für uns, sondern auch für unsere Umwelt gesünder ist.
Durch die Veranstaltung konnte Dr. Erich Fischer möglicherweise einigen 4.- und 5.-Klässlern helfen, ihren inneren Schweinehund zu überwinden und so auch bei manchen das Interesse an den MINT-Fächern, also an Mathematik, Informatik, Naturwissenschaften und Technik, wecken. Dadurch war es ihm auch möglich, einige Schülerinnen und Schüler von der Notwendigkeit dieser Fächer für die Klimaforschung zu überzeugen.