Die Arbeit der Geologen wurde anschaulich vermittelt und die Schülerinnen und Schüler durften auch selber Hand anlegen, wobei sie Bohrkerne mit Mikroskopen und Computertomografie untersuchten. Dabei wurde gezeigt, wie Sedimentbohrkerne analysiert und interpretiert werden können. Die Kerne werden verwendet, um herauszufinden, was vor Jahrtausenden geschehen ist, weshalb sie auch als das Geschichtsbuch der Geologen gelten. So kann man anhand dieser Bohrungen Erdbeben und andere Natur-, aber auch Nuklearkatastrophen wie zum Beispiel Tschernobyl erkennen.
Amnesty International sprach über die Produktionsbedingungen unserer elektronischen Geräte und versuchte vor allem das Bewusstsein der Schülerinnen und Schüler für Nachhaltigkeit und «Fairness» zu fördern. Es wurde auch darauf hingewiesen, dass über die Hälfte der Grosskonzerne zwar in der Schweiz selber keine Menschenrechte verletzen, dies aber im Ausland tun. Die wichtigste Erkenntnis war, dass selbst Artikel wie das «Fairphone» nicht vollumfänglich «Fairtrade» sind, da man die verwendeten Materialien gar nicht soweit zurückverfolgen kann.
Später führten sich die Teilnehmer der Exkursion den Vorgang der Gentrifizierung vor Augen, d.h. der Aufwertung von innerstädtischen Quartieren, deren Anzeichen in den Quartieren Länggass und Lorraine bemerkenswert deutlich zu erkennen sind. Die Schülerinnen und Schüler lernten viel über die Stadt Bern und deren Aufbau und Entwicklung; so wurde beispielsweise auf Bedrohung der Stadt durch wiederkehrende Hochwasser, aber auch auf die ursprüngliche Schutzfunktion des Wasserlaufs der Aare im Falle eines Angriffes hingewiesen.
Zum Abschluss hatten die Schülerinnen und Schüler Gelegenheit zwei Mitglieder des Nationalrates, Peter Keller und Maja Ingold, kennenzulernen, ihnen Fragen zu stellen und das Bundeshaus von innen zu sehen. Dabei erfuhren sie viel über die Ansichten der zwei Politiker und deren Parteien und wurden von ihnen vor allem auf die Wichtigkeit der Erhaltung der Demokratie hingewiesen. Ausserdem durften die Schülerinnen und Schüler auf den Tribünen Platz nehmen, um das Treiben im Nationalrat zu verfolgen.
Insgesamt waren es für das EF Geografie zwei sehr abwechslungsreiche und spannende Tage, in denen ein Alltagsbezug zum Fach Geografie geschaffen wurde. Was man zuvor nur aus Schulbüchern kannte, wurde mit der Realität verknüpft und veranschaulicht.