Argument gegen Argument, hitzige Diskussionen, ein gespanntes Publikum, das kaum die Erwiderung der gegnerischen Seite erwarten kann – all dies brachte die diesjährige Debatte an der Kantonsschule Uster mit sich. Bereits zum vierten Mal in Folge traten Schüler*innen der vierten Klasse an, um ihre rhetorischen Fähigkeiten unter Beweis zu stellen. Nachdem die Zuschauer*innen über den Ablauf informiert worden waren, ging es mit der ersten Runde und somit auch den ersten vier Kandidat*innen los, die in einer einminütigen Vorstellungsrunde einen ersten Einblick in ihre Positionen geben konnten.
Daraufhin galt die eigentliche Debatte als eröffnet!
In der ersten Runde stand die Frage «Soll in der Schweiz der öffentliche Verkehr kostenlos und vom Staat finanziert werden?» im Fokus. Raphael Sernatinger (G4b), der allein für die Pro-Seite antrat, da eine Schülerin leider krankheitsbedingt ausfallen musste, beeindruckte mit souveräner Argumentation, etwa zum CO2-Verbrauch und einer möglichen Steigerung der ÖV-Nutzung. Auf der Contra-Seite brachten Nina Kaussen (G4d) und Erdi Sadiku (G4i) realitätsnahe Beispiele zur Überlastung der Fahrzeuge wie auch andere Schwierigkeiten, welche eintreten könnten, in die Diskussion ein. Trotz kleiner technischer Probleme zwischendurch blieb die Stimmung respektvoll und die Debatte konnte in gegenseitigem Einvernehmen beendet werden.
In der zweiten Runde diskutierten vier weitere rhetorisch begabte Schüler*innen über die Frage, ob eine erhöhte Beteiligung der Schülerinnen und Schüler bei der Mitgestaltung der Schule ermöglicht werden solle. Die Pro-Seite argumentierte überzeugend für ein Projekt namens «Aula» (www.aula.de), welches 2014 von Marina Weisband ins Leben gerufen wurde und das demokratische Kompetenzen im jungen Alter fördern solle. Die Contra-Seite hingegen betonte den zusätzlichen Stress, der für die Schüler*innen sowie auch Lehrpersonen entstehen könnte, wenn sie sich neben dem sonst schon hektischen Alltag noch für Schulpolitik einsetzen müssten. Beide Seiten beeindruckten mit ihren durchdachten Argumenten und ihrer Sprache.
Während sich die Jury über die eben geführten Debatten austauschte und sich potenzielle Gewinner überlegte, hatten die Zuschauer über die App menti.com die Möglichkeit, ihre Meinung zu den zuvor besprochenen Fragen abzugeben.
Schließlich wurden, nachdem jede*r Kandidat*in ein individuelles Feedback erhalten hatte, die diesjährigen Siegerinnen Michèle Bachmann (G4c) und Lilja Schulze (G4f) gekürt, die mit ihrer selbstbewussten Haltung und überzeugenden Argumenten die Jury für sich gewinnen konnten.
Herzliche Gratulation an die beiden Gewinnerinnen und auch an die Mitdebattierenden für die hervorragenden Leistungen.