Am Morgen des 11. Januars fand an der Kantonsschule Uster ein Architekturworkshop für alle 6. Klassen statt. Die Leitung übernahm ein ehemaliger Absolvent der Schule, der Architekt Andreas Feurer von Clou Architekten zusammen mit 3 Mitarbeitenden seines Büros.
Als erstes gab es eine kurze Einführung zum Thema Architektur und auch zu Andreas selbst. Gezeigt wurden vorwiegend sehr realitätsnahe graphische Umsetzungen von Projekten der Firma, was für Laien wohl die eindrücklichste Darstellungsweise war. Nach diesem einleitenden Teil wurde den Schülerinnen und Schülern eine Aufgabe gestellt, welche eine kleine Stadtwanderung beinhaltete. Mehrere 4er-Gruppen wurden gebildet und gleichmässig auf die insgesamt vier zu untersuchenden Stadtviertel von Uster verteilt. Nun ging es jedoch nicht bloss darum, den zugeteilten Bereich abzulaufen, sondern jedem Gruppenmitglied wurde ein Ämtchen zugeteilt. Es gab den Zeichner, den Schreiber, den Fotografen, den Vermesser und den Taster. Im Wesentlichen ging es jedoch bei allen um das genaue Beobachten bzw. das Kennenlernen des Gebiets. Die Gruppe trottete also im zugeteilten Viertel umher, beobachtete die Umgebung, skizzierte/ beschrieb/ fotografierte gewisse Gebäude, ertastete die Materialien und vermass die Fassaden. Nach ca. einer Stunde ging es wieder zurück ins warme Schulzimmer, wo die Schülerinnen und Schüler über die Fortsetzung der Aufgabe informiert wurden. Es ging nun darum, mit den erworbenen Erkenntnissen das untersuchte Viertel so gut wie möglich aus dem Gedächtnis auf Papier zu bringen. Obwohl es ein paar Hilfestellungen wie den Verlauf der Haupterschliessungsachsen und den Grundriss einiger weniger Gebäude gab, war es dennoch eine grosse Herausforderung, das ganze Gebiet als Schwarzplan zu rekonstruieren. Doch genau diese Schwierigkeiten führten dann bei vielen Gruppen auch zu kreativen Erfindungen und Neugestaltungen gewisser Teile.
Plötzlich befand sich hinter dem Uster 77 ein grosses, zeltförmiges Jugendkulturzentrum oder die Seestrasse war auf einmal ein breiter Boulevard. Bei den abschliessenden Präsentationen der einzelnen Gruppen über ihr Stadtviertel gab es jedenfalls viel zu lachen und natürlich auch zu staunen über die kreativen Ideen der angehenden Maturandinnen und Maturanden. Insgesamt kann man also von einem erfolgreichen Morgen sprechen, der bestimmt auch viele angesprochen hat, die sich normalerweise nicht sehr für Architektur interessieren.