Strahlend zeigt sich der Neubau für unsere Kantonsschule – fest gebaut und zugleich ätherisch. Hier ziehen wir ein und treten in eine Wechselwirkung mit Räumen und Orten, eintauchend in geschaffene Atmosphären von grosszügiger Weite und doch irgendwie vertrauter Stimmung. Es ist eine Schule.
Seit Beginn unserer Geschichte in Provisorien und Übergangslösungen in verschiedenen Städten gibt nun das fest Gebaute uns den Halt, den wir als Schule über Jahrzehnte suchten. Der Neubau strahlt diejenige Ruhe aus, welche die Kantonsschule am Ende ihrer Wanderschaft braucht. Wir sind nun angekommen. Auf dem Weg haben wir vieles erlebt und erduldet. Deshalb wissen wir nicht nur das Sesshafte zu schätzen, sondern auch die unglaublichen Qualitäten dieses Baus, dessen ausgewogene und abgestimmte Funktionalität für unser Unterrichten, für das Schulklima und das Leben in der Schule als Arbeitsort und Lernheimat wir heute erst erahnen.
Gleissend präsentiert sich das Gebäude, und im Innern leuchtet das Gelb. In einer lichtdurchflutenden Leichtigkeit kommt der Neubau daher, inspirierend und unser aller Geist öffnend. Es ist genau dasjenige Schweben der Architektur, welches ein Gymnasium braucht, um seine Perspektive neu auf eine grosse Zukunft zu lenken.
Wir treten ein in eine Schule der eintausend Perspektiven. Wir wandern durch Gänge und kommen vorbei an Werkstätten für Medienkompetenz, an mobilen Physiklabors, an Lernwelten. Wir blicken in pulsierende Gänge hinein, hinweg über die Weite des Hofs, in die Tiefen der «biblio.» und darüber hinaus zu den Bäumen im Park. Ausgezeichnet erarbeite Details verführen uns zum Anfassen und kontemplativem Betrachten. Die durchgängige Ästhetik begleitet unser Schauen und erweckt in uns einen Stolz und eine gewisse Erhabenheit. Unsere neue Heimat ist schön.
Wir treten ein in ein Gebäude, wo grosse Gestaltungsentwürfe sich realisieren. Pädagogische Träume wurden formuliert, diskutiert, angepasst und realisiert. Vieles wurde in konstruktivem Dialog durchgeknetet, Weniges im Streit erstritten oder verloren. Es gab Hauptakteure und Nebenrollen, alle wichtig und einbezogen: Der Bau ist auch als Gemeinschaftswerk gelungen.
So sind wir als Gymnasium dankbar für das von allen so wunderbar Erschaffene. Es überschreitet bei Weitem das Selbstverständliche und repräsentiert kraftvoll den Willen, da zu sein für die Bildung unserer Jugend.
Patrick Ehrismann
Rektor Kantonsschule Uster