Der Rohnegletscher ist ein Talgletscher im Quellgebiet der Rhone. Er befindet sich im äussersten Nordosten des Wallis und wird womöglich bis zum Jahr 2100 vollständig verschwunden sein. Dies ist auch der Grund, weshalb der Gymi-Ausflug zu eben diesem Gletscher uns so faszinierte. Es war ein bewölkter, aber glücklicherweise trockener Mittwochmorgen, als unsere Klasse begleitet von zwei erfahrenen Bergführern und zwei Lehrern sich voller Vorfreude in das Abenteuer stürzte. Die majestätische Kulisse des Gletschers beeindruckte uns alle und wir waren gespannt auf die bevorstehenden Herausforderungen. Im Mittelpunkt stand an diesem Tag das Überqueren von Gletscherspalten, das äusserst viel Konzentration und Geschick erforderte. Unsere Bergführer erklärten uns die Techniken und zeigten uns, wie wir uns sicher in Seilschaften organisieren und gegenseitig unterstützen konnten. Schritt für Schritt überquerten wir Spalte für Spalte. Es war eine aufregende Erfahrung, bei der die Gruppe eng zusammenarbeiten musste, um sicher auf die andere Seite zu gelangen. Als besonderes Highlight durften wir uns in eine Gletscherspalte abseilen. Die Bergführer hatten alles sorgfältig vorbereitet, und einer nach dem anderen wagten wir den Abstieg in die Tiefe. Es war ein unglaubliches Gefühl, die kühlen, bläulich schimmernden Eiswände so nah zu erleben. In der Tiefe dieser besonderen Spalte glitzerte ein kleiner See. Das Abseilen war kein Problem, jedoch war das Wieder-nach-oben-Klettern etwas anstrengend. Währenddem sich jeweils zwei abseilten, assen alle anderen. Als wir uns alle ausgeruht hatten, begannen wir den Abstieg. Der Bergführer unserer Gruppe erklärte uns noch, wie die Gletschertische entstanden waren. Diese entstanden nämlich durch die Abschmelzung des Gletschers, welcher seit dem Anfang des 19. Jahrhunderts stark zurückgegangen war. Im 19. Jahrhundert hatte seine Zunge noch bis tief ins Tal gereicht.
Nachdem wir auf dem Gletscher gewesen waren, fuhren wir circa zwei weitere Stunden mit dem Car über Hügel und durch Wälder in ein abgelegenes Tipidorf. Wir hielten vor einem grossen Schild mit der Aufschrift «Tipidorf», welches in einem Indianer-Style gestaltet wurde, an. Wir nahmen alle unser Gepäck und nach circa 5 Minuten Fussweg durch den Wald waren wir schon im Tipidorf angelangt. Das Erste, das wir taten, war die Zelt- und Gruppenverteilung. Die Mädchen teilten sich zwei Zelte und die Jungs teilten sich zwei Zelte. Die Zelte waren relativ simpel gestaltet; ein Mädchen-Zelt war ziemlich gross und hatte einen Holzboden, während die restlichen Zelte kleiner waren und Holzschnitzel als Boden hatten. Das Tipidorf war eher gross und hatte sogar ein Volleyball-Netz und einen Bogenschiessplatz, welchen wir leider nicht benutzen durften. Im Tipidorf gab es zwei Toiletten und zwei Duschen, welche je in Mädchen und Jungs eingeteilt waren, ausserdem gab es ein grosses «Gastrotipi», in dem wir assen und ums Lagerfeuer sassen und zusammen redeten, Spiele spielten und allgemein Spass hatten. Jeder musste seine eigene Matratze, seinen eigenen Schlafsack usw. mitnehmen, aber man konnte sich, wenn man wollte, eine Wolldecke vom Tipidorf ausleihen.
Am Donnerstag, dem zweiten Tag der Exkursion, standen wir auf, assen und dann ging es schon ans Packen und es folgte die Weiterfahrt mit dem Car an die nächste Destination, die Aareschlucht in Bern. Nachdem wir etwa eine halbe Stunde gefahren waren, kamen wir beim Eingang der Aareschlucht an. Die Aareschlucht ist eine Schlucht, die durch geschmolzenes Gletschereis, welches sich durch den Felsen kämpfte, gebildet wurde. Es gab einen schmalen Weg, welcher mit einem Gitter abgesichert war, aber wir hatten Glück, dass wir nicht viel Gegenverkehr hatten. Am Schluss und während wir in der Aareschlucht waren, lernten wir spannende Dinge über die Aareschlucht. Zuletzt gingen wir durch den Ausgang, welcher einen kleinen Souvenirshop beinhaltete, bei welchem sich ein paar Schülerinnen und Schüler ein Eis oder etwas kleines zu Essen kauften. Kurz darauf stiegen wir wieder in den Car ein und freuten uns auf ein neues Abenteuer.
Am Donnerstagnachmittag machten wir uns auf den Weg, die Reichenbachfälle zu bewundern. Wir fuhren mit einer lustigen, alten Bahn den Hügel, oder wenn man so will, den Berg hoch. Als wir angekommen waren, genossen wir unser Mittagessen mit toller Aussicht auf den Wasserfall und auf die ganze Umgebung. Nachdem wir uns genug gestärkt hatten, machten wir uns auf den Weg. Es war ein sehr schöner Weg, auf dem man meist im Schatten der Bäume, aber doch mit Sicht auf den Wasserfall lief. Es war perfektes Wanderwetter, sonnig aber nicht zu warm. Wir kamen an eine schöne Aussichtsplattform, auf der wir eine kleine Pause einlegten. Die Aussicht und die ruhige Stimmung waren atemberaubend und schön. Wir liefen hauptsächlich auf weichem Waldboden, was das Wandern sehr angenehm machte. Anders als bei Sherlock Holmes war die Wanderung für uns überhaupt kein Problem. Dann kamen wir – nach kurzen Verzögerungen – beim Car an. Schliesslich fuhren wir nach Hause, alle etwas erschöpft, aber gut gelaunt.