Am Morgen des 13. Novembers beehrte der bekannte Bestsellerautor Thomas Meyer die Kantonsschule Uster und gab so einigen Klassen die Chance, während 45 Minuten in der Aula einen genaueren Einblick in sein Leben und Schaffen als Schriftsteller zu erhalten.
Die Neugier in der sich langsam füllenden Aula war greifbar. Man fragte sich, welche Persönlichkeit wohl hinter dem hippen Erscheinungsbild Meyers stecken mag und zollte stille Achtung, denn seine Emanzipationsgeschichte eines jungen Juden, «Wolkenbruchs wunderliche Reise in die Arme einer Schickse», gehört zu den erfolgreichsten Schweizer Bestsellern der letzten Jahre und die Verfilmung des Romans ist die erste Schweizer Produktion, welche weltweit auf Netflix gezeigt wird.
Nach einer kleinen Einführung zu Beginn ging es dann zügig zum ersten Teil der Lesung, in welcher Thomas Meyer dem Publikum das erste Kapitel seines erfolgreichsten Romans vorlas. Aufgrund der komplizierten, im Werk vorkommenden jiddischen Begriffe war es besonders interessant, der korrekten Aussprache dieser zu lauschen. Meyer legte daraufhin auch grossen Wert auf die vorbereiteten Fragen des Publikums und beantwortete diese gewissenhaft, was auch einmal in längeren Ausführungen verschiedenster Themen mündete. Besonders Meyers Aussagen zum Thema «Humor», welches in all seinen Romanen eine primäre Stellung innehat, regte zum Nachdenken an. Er vertrat die Meinung, es sei erst guter Humor, wenn beide Beteiligten darüber lachen könnten, ansonsten sei es Spott. Ein schmaler Grat, welchen auch Meyer selbst in seinen Romanen immer wieder beschreitet.
Um die Lesung abzurunden, trug Thomas Meyer noch einige Passagen aus seinem kleinen Taschenlexikon vor. Dieses ist eines seiner neueren Bücher, in welchem er Stichwörter des Alltags mit eigenen Bedeutungen versieht. Originell, witzig und manchmal auch etwas gemein waren die vorgelesenen Definitionen, welche die Begriffe assoziativ und hintersinnig in ihrer Bedeutung anreicherten. Zum Abschluss verteilte Thomas Meyer am Ausgang der Aula die Liste seiner persönlichen Lieblingsbücher an die Besucher. Eine tolle Geste, welche zeigt, dass ihm das Lesen im Jugendalter und das Beschäftigen mit Literatur ein Anliegen ist.