Piz Daint im Val Müstair, 2968 m ü. M., wir stehen oben – alle. Erschöpft, denn die Strecke war weit, unsere Füsse schmerzen und die Spur war mit den Spitzkehren anspruchsvoll, aber wir sind auch stolz und glücklich, trotzdem ganz oben auf dem Gipfel zu stehen. Und wenige Minuten später sausen wir über die tief verschneiten Pulverhänge zurück ins Tal.
Ja, Schnee hat es deutlich genug. Es reicht nicht nur für tolle Abfahrten, sondern auch für wilde Schanzensprünge, eine exklusive Schneebar und ein übernachtungs-erprobtes Iglu. Und dann taucht noch ab und zu aus dem weissen Nichts plötzlich ein Bartgeier auf.
Die Kehrseite des vielen Schnees? Das Ausbuddeln nach Stürzen, wenn jemand tief im Schnee vergraben ist, ist streng. Manchmal sehen wir nur noch die farbigen Skihosen unseres Vorfahrers, der Rest verschwindet im weissen Nebel, und wir kämpfen mit unserer Oberschenkelmuskulatur, um den talwärts schwerer werdenden Schnee mit unseren Ski wegzupflügen.
Nach dem erlebnisreichen Tag wird gekocht, gebacken, diskutiert und gespielt – bis alle müde in ihrem Schlafsack verschwinden.