Politikwoche 2022: Demokratie, Medien und Populismus

Demokratie, Populismus und Soziale Medien. Wie hängen diese zusammen und welchen Einfluss haben sie aufeinander? Diesen Fragen sind wir Sechstklässler in der Politikwoche nachgegangen. Mittels Einführungsmodulen wurden uns die Themen nähergebracht. So lernten wir die Definition des Begriffs Populismus kennen, haben uns mittels Vertiefungslektüre in die Schweizer Politik eingelesen und untersuchten beispielsweise Metaphern im Populismus – Politikerinnen und Politiker verwenden in ihren Reden häufig Metaphern, um ihren Punkt dramatischer überliefern zu können oder ihre Aussage zu bekräftigen. Auch wurden wir mit einem Besuch des Fotomuseums Winterthur bereichert und lernten, wie man Photoshop in Bildern und gefälschte Videos identifiziert. Von Deepfakes über Enten und Satire bis hin zu Clickbait können wir nun alles erkennen. Im Modul «Social Media und Radikalisierung» durften wir dann auf die Suche gehen und uns wurde so bewusst, was in unserem Feed angezeigt wird und wie uns dies beeinflusst. So werden auf Social Media politische Diskussionen durch False Balancing radikalisiert. Dadurch kann es vorkommen, dass die junge Bevölkerung weitgehend einseitig geprägt wird, weil sie sich zunehmend nur mittels Social Media informiert.

Vertieft wurde das Thema dann auch durch Referate, Filme, eine Podiumsdiskussion und Begegnungen mit Mitgliedern aus bedeutenden Organisationen wie «Amnesty International». Neben Politikerinnen und Politikern waren auch einige Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler vertreten, die über ihre Tätigkeiten und Forschungsergebnisse berichteten, beispielsweise zu «Alternativen Medien», Counterspeech und Mediennutzung von Jugendlichen in der Schweiz. 
Herr Reichenbach, Professor für allgemeine Erziehungswissenschaft an der Universität Zürich, erzählte uns auf unterhaltsame Weise von der politischen Bildung und zeigte uns auch verschiedene Aspekte der Demokratie auf. Beispielsweise, dass in einer Demokratie zu leben auch bedeutet, Dissens aushalten zu können oder akzeptieren zu müssen, dass man bei einigen wichtigen Diskussionen oder Bereichen zur Minderheit gehört. In einer Begegnung mit Natalie Wenger von Amnesty International erhielten wir einen Einblick in die Organisation und wie diese sich für die Menschenrechte auf der ganzen Welt einsetzt. Der Grünliberale Furkan Oguz, ehemaliger Schüler der Kantonsschule Uster, zeigte uns die Ansichten seiner Partei auf. Für die Podiumsdiskussion wurden wir von fünf Nationalrätinnen und -räten besucht: Min Li Marti von der SP, Marionna Schlatter von den Grünen, Jörg Mäder der glp, Andri Silberschmidt der FDP und Mauro Tuena der SVP. Geleitet wurde die Podiumsdiskussion von Rafael von Matt, einem SRF Moderator. Die fünf Gäste diskutierten zusammen mit uns Schülerinnen und Schülern über die Relevanz der Medien und inwiefern Schweizer Parteien populistisch agieren. Die Spannungen zwischen den unterschiedlichen Parteimitgliedern konnten zwar wahrgenommen werden, was aber wiederum von einem interessanten Gespräch zeugte.

Wir sind dankbar für die Möglichkeit, mit externen Personen, welche sich alltäglich mit diesen Themen befassen, sprechen zu dürfen und ein Einblick in ihre Welt zu erhalten. Durch die Politikwoche wurde es uns ermöglicht, uns mit Themenbereichen auseinanderzusetzen, welche im normalen Unterricht nicht in dieser detaillierten Form aufgegriffen werden können.