Den dritten Klassen wurde am letzten Schultag höchst unterhaltsame Theaterkunst geboten. Das Improvisationstheater ‚anundpfirsich‘ liess sich von den Ideen und der Inspiration der Schülerinnen und Schülern in zwei Vorstellungen zu wahnwitzigen Verfolgungsjagden und verqueren Perspektivenwechseln anleiten. Mit spärlichen Requisiten wie einer Sonnerbrille, einer Perücke oder einem Schal vermochten die Schauspieler Niggi Hégelé, Björn Bongaards und die Schauspielerin Simone Schwegler immer wieder neue Charaktere und Geschichten zaubern, an denen sie selbst ebenso Freude wie das Publikum hatten. Unvergessen bleiben etwa der ‚Breaking Bad‘- Verschnitt ‚Gamesack‘ Baumgartner mit seiner Blumenmetaphorik oder der enthusiastisch-aufgeklärte, aber voll peinliche Vater von Joe Lou.
Zudem wurden die Geschichten von Marcello Studer gekonnt musikalisch untermalt und nicht selten vermochte die improvisierte Musik der eben entstandenen Szene das Pünktchen auf das i zu setzen und dem Publikum einen Lacher zu entlocken.
Die Szenen und Minidramen wechselten in rasantem Tempo ab: Zum Beispiel jene von Carlos, der seiner Helikopter-Mutter nach Mexiko City zum Spanischlernen entflieht, um sich unglücklich in das Liebchen des Kartellbosses zu verlieben. Oder das Renaissance-Rap-Musical, in dem ein Sohn entgegen des väterlichen Willens bei Leonardo da Vinci eine Künstlerkarriere anstrebt, um sich selbst dreissig Jahre später im Auftrag des Vaters in der Sixtinischen Kapelle (von Michelangelo) ein Denkmal in fresco zu setzen. Oder die zarte Teenager-Liebesgeschichte, die sich über Autoscheiben hinweg entwickelt und auf der Fähre ins sommerliche Sardinien ihr Happy End findet.
Als in einer Szene zwei Secondos für die drei Urkantone am Rütli-Schwur einspringen (Schwyz war wieder einmal spät dran) und Unsicherheiten entstehen, ob nun Ob- oder Nidwalden mit von der Partie ist, wird allen klar, dass die schulische Korrektheit der Leichtigkeit des Sommers gewichen ist und der Schlusspunkt des dritten Klassenjahrgangs gelungen ist.