Beim Wort «Forensik» denken wohl die meisten sofort an kriminaltechnische Superhelden aus Romanen oder Blockbuster-Serien à la Navy-CIS, welche jeden noch so kniffligen Fall auf eigene Faust und mit beeindruckender Geschwindigkeit zu lösen vermögen. Tatsächlich ist die forensische Arbeit um einiges komplexer und erfordert eine perfekt aufeinander abgestimmte interdisziplinäre Zusammenarbeit der unterschiedlichen Fachbereiche.
Martin Lory, welcher als Fachbereichsleiter Kriminaltechnik am Forensischen Institut Zürich fungiert, räumte während seines Besuchs an der Kantonsschule Uster am 7. September genau mit diesem Mythos auf, stellte in der Aula die Arbeit des forensischen Instituts vor und gewährte einen spannenden Einblick in die Praxis bei Schusswaffen-Fällen.
Fachkundig, humorvoll und unter Einbezug der Schülerinnen und Schüler zeichnete der Experte das methodische Schaffen des Instituts anhand dreier konkreter Fälle nach und erklärte dabei etwa, wie die Rückstände des Mündungsfeuers zur Entlarvung des Täters beitragen können. Auch auf neue technologische Entwicklungen wurde eingegangen, welche unter anderem die 3D-Rekonstruktion des Tathergangs aufgrund von Zeugenaussagen ermöglichen.
Es war einmal mehr ein äusserst interessantes sowie lehrreiches MINT-Event, welches zum Mitdenken und Miträtseln bei den verschiedenen Schusswaffen-Fällen animierte und die Vielseitigkeit der Forensik betonte, was sich auch an den unzähligen verschiedenen beruflichen Hintergründen der Mitarbeiter des Instituts zeigt.