Für 122 Maturandinnen und Maturanden war der 3. Juli 2023 ein besonderer Tag. Offensichtlich aber auch für Eltern, Angehörige und Lehrpersonen, die die Dreifach-Turnhalle des Bildungszentrums mühelos füllten. Die Feier wurde traditionsgemäss vom Piano Orchester POKUS unter der Leitung von Jun Onaka umrahmt und die Prorektorin Karin Hardegger begrüsste die Anwesenden. Gastredner des Abends war der Publizist und ehemalige Direktor der SRG Roger de Weck, der in seiner Rede die Verantwortung und Leistung jedes Einzelnen bei der unabhängigen Meinungsfindung thematisierte. Die eigene kritische Meinung sei ein wichtiger Orientierungspunkt im weiteren Leben, das selbständige Denken eine Voraussetzung dazu und das Gymnasium dessen Übungswiese. Nun gelte es für die Maturandinnen und Maturanden, selbständiger und weniger geleitet ihre Entscheidungen für die Zukunft zu treffen.
Dass selbständiges Denken und selbstorganisiertes Lernen durchaus Thema an der Kantonsschule Uster sind, hob auch der ehemalige SO-Präsident Flynn Keller hervor, dessen Rede krankheitsbedingt von Ryan Kriegers, ebenfalls ein scheidendes SO-Mitglied, gehalten wurde. Selbstorganisiertes Lernen findet gemäss diesem Rückblick zweifellos in Spiralen und in steigender Komplexität in den vier bis sechs Gymnasialjahren statt, auch wenn nicht immer auf die Art, wie es die Lehrpläne der Schule vorgesehen haben.
Nach der Auszeichnung der besten Maturarbeiten und der Verleihung der MINT-Diplome durch Prorektorin Sandrine Gehriger wurden noch die besten Schülerinnen und Schüler des Jahrgangs geehrt: Anika Stern, Fabienne Krause und Alissa Grube mit 18 Kompensations-Pluspunkten und danach weiter aufsteigend Anna Hess, Skye Richard und Sina Knecht. Bester des Matura-Jahrgangs war mit 21 (von 24 möglichen) Pluspunkten Jonas Petermann.
Die effiziente, aber doch würdevolle Verteilung der Zeugnisse durch die Klassenlehrpersonen und den Rektor Patrick Ehrismann war eine organisatorische Meisterleistung, die mit jedem Jahrgang an der wachsenden Schule zur grösseren Herausforderung wird. Dank der moderaten Temperaturen an jenem Mittwoch konnten die 7 Klassen ohne Hitzekollaps des Publikums verabschiedet und beklatscht werden und es dauerte seine Zeit, bis sich das Publikum aus dem Saal in den noch regenfeuchten Innenhof verschob, wo ausgelassen gefeiert und gratuliert werden konnte.