Es ist eine geballte Ladung an Reformen, Anpassungen und Neuausrichtungen, die das Programm der Lehrerarbeitstage bestimmt hatten. Es galt, die Gesundheitswoche in eine Modulwoche zu überzuführen, Lehrpläne aufgrund neuer Stundentafeln anzupassen, Lehrpläne für neue Fächer zu entwickeln oder die MA-Vorbereitung neu aufzustellen. Das bedeutete zwei Tage intensive Arbeit in Fachschaften und Arbeitsgruppen, unterbrochen von gemeinsamen Mahlzeiten und Kaffeepausen in einem der vielen Seminarräume, in denen die Lehrerschar der Kantonsschule Uster in ganz Bregenz verteilt war.
Den Auftakt machte der gemeinsame Ausflug auf den Pfänder, der leider mit seiner Aussicht geizte. Ein kurzer Spaziergang im Nebel und Regen und dann sassen wir bereits um elf Uhr im heimeligen Ausflugsrestaurant, wo die Frisuren trockneten und die Stimmung dem trüben Wetter draussen trotzte. In der Ansprache des Prorektors Harry Pierhöfer wurde dieser Umstand prompt für eine Metapher genutzt und der gemeinschaftliche Geist wurde auch in den folgenden Tagen gelebt. Immerhin war dies das erste grosse Zusammenkommen der Lehrerschaft nach Corona und so galt es auch, all die neuen Kolleginnen und Kollegen in unserer wachsenden Schule willkommen zu heissen und sie in anderer Umgebung kennen zu lernen.
Natürlich hätte man angesichts des Arbeitsprogramms und aus ökologischen Überlegungen die Lehrerarbeitstage in der Schule durchführen können, wie einige kritische Stimmen durchaus berechtigt zum Abschluss bemerkten. Doch eine funktionierende Schule ist mehr als Stunden zu halten und Sonderprogramme aus dem Boden zu stampfen. Beim Blick auf den scheinbar unendlichen Bodensee am sonnigen Dienstagnachmittag wurde klar: Es braucht immer wieder auch einen gemeinsamen Blick auf entfernte Horizonte, um dem Tagesgeschäft eine sinnvolle Ausrichtung zu geben, und dies hat die Klausur in Bregenz ermöglicht.