Die Kantonsschule Uster hatte das Vergnügen, eine Produktion der Theateraufführung «Le Bourgeois Gentilhomme» von Molière als Gast bei sich willkommen zu heissen. Zum Anlass hat sich die Aula in einen Theatersaal verwandelt. Als sich die sechsten Klassen auf ihren Plätzen eingefunden hatten, sahen sie sich einem ausgeklügelten Bühnenbild gegenüber sowie einem dazu passenden Lichtspiel, welches die Atmosphäre im Raum hervorragend unterstrich. Die Aufführung kombinierte viele innovative sowie traditionelle Ideen des Theaters, was der Aufführung einen modernen Anstrich gab und gleichzeitig den komödiantischen Vorstellungen Molières treu blieb. So blieb die Schauspieltruppe zum Beispiel dem Text und den Kostümen treu, den Szenen und den unterstützenden Elementen wie Licht und Bühne verliehen sie jedoch ihr eigenes besonderes Flair. Besonders spannend gestalteten sie die Übergänge zwischen den Szenen. Die Bühne war mit hohen Boxen übersät, in die sich die Schauspieler zurückziehen konnten, um sich umzuziehen oder ein neues Bühnenbild zu schaffen, indem sie die Boxen von innen heraus verschoben. Somit entstand ein äusserst dynamisches Bühnenbild, das auch viel Raum für sogenannte «comique de situation» liess, wenn zum Beispiel durch eine in Zeitlupe gesetzte Kampfszene oder eine Jagd durch die Boxen der Humor Molières auf einer neuen Ebene dargestellt wurde. Das Licht, das je nach Stimmung mit einer anderen Farbe auf die Bühne fiel, reflektierte sich in den Spiegeln und bezog das Publikum in das Geschehen und die Atmosphäre mit ein. Als das Licht plötzlich versagte, überbrückten die Schauspieler die Situation souverän und fuhren ohne weiteres mit ihrer Aufführung fort. Trotz der Panne war das Theaterstück, das viel Gelächter und positive Impressionen hinterliess, ein voller Erfolg.
Die Schülerinnen und Schüler hatten zum Schluss noch die Möglichkeit, den Schauspielern höchstpersönlich einige Fragen zum Stück oder zu ihnen selbst zu stellen. Das Publikum hielt sich zunächst etwas zurück, da sich auf Französisch zu äussern trotz regelmässiger Praxis doch für die meisten etwas unnatürlich anfühlt. Doch bald tauten einige auf, und wir erfuhren einige spannende Fakten über die Produktion. Nicht nur die Schweiz besuchten sie, sondern auch weitere europäische Länder auf ihrer Europa-Tour, wie Frankreich oder Belgien. Besonders beeindruckend schien die Vorbereitungszeit für eine solche Vorstellung zu sein. Innert nur vier Wochen hat das Team die Rollen einstudiert und sich die Grundlagen für die Vorstellung ausgedacht. Es war äusserst spannend, ein solches Theaterstück vorgeführt zu bekommen, und es bleibt zu hoffen, es habe allen Schülerinnen und Schülern mindestens genauso gut gefallen.