Land Art im Val Blenio

Sonnenaufgang bei der Capanna Bovarina (1870 m)

Die Woche vom 29. September bis zum 3. Oktober verbrachten wir, die Klasse U2e, in der Arbeitswoche in Olivone, einem kleinen Dorf im Bleniotal im Tessin. Mit dabei waren unser Klassenlehrer Beat Hüppin und unsere BG-Lehrerin Naomi Arpagaus.

Unser Klassenlager startete am Montagmorgen mit der Besammlung beim Bahnhof Uster. Nach einer langen Reise mit Zug und Bus via Gotthard-Basistunnel kamen wir bei unserem Haus in Olivone an. Da wir erst um 12.17 Uhr in Olivone ankamen, hatte eine Gruppe schon am Sonntag vor dem Klassenlager ihr Essen für den Montagmittag vorbereitet: russische Teigtaschen. Gestärkt spazierten wir auf eine Hügelkuppe in der Nähe des Dorfes, wo wir in Gruppen an unserem BG-Auftrag zum Thema Land Art arbeiteten. Land Art ist eine Form von Kunst, bei der man die Natur selbst als Material nutzt, um Kunstwerke zu legen. Dafür verwendeten wir Kastanien, Steine, Äste, Blätter und was wir sonst noch alles so finden konnten. Unser Auftrag war, im Verlauf der Woche mehrere verschiedene Bilder zu legen. Danach gingen wir zurück zu unserem Haus und assen selbstgemachte Lasagne. Da die Leute vom Denner leider vergessen hatten, die benötigten gehackten Tomaten zu liefern, mussten wir bei einer Nachbarin klingeln, die glücklicherweise einen Vorrat von mehreren Dosen im Haus hatte … Abgesehen von diesem Zwischenfall jedoch funktionierte die Versorgung mit Lebensmitteln perfekt, dank Denner, Bäckerei und Metzgerei in unserem Dorf!

Am Dienstagmorgen konnten wir wieder an unseren Werken arbeiten und assen dann um 12.00 Uhr Burritos zu Mittag. Anschliessend fuhren wir satt in ein Museum. Dort bekamen wir eine kleine Erzählstunde zu Roberto Donetta, einem Fotografen mit tragischer Lebensgeschichte, der im Val Blenio beheimatet gewesen war. Wir waren sehr erstaunt, als wir im Museumsshop ein Buch unseres Klassenlehrers fanden, das er über Roberto Donetta geschrieben hatte! Jetzt verstanden wir, warum er mit uns dieses Museum besuchen wollte … Am Abend gab es «Raising Canes» mit der berühmten Sauce. Ein besonderes Highlight in unserem Lagerhaus war übrigens die Sauna, die täglich in Gebrauch war.

Am Mittwoch startete unsere Zweitageswanderung. Wir fuhren mit dem Bus Richtung Lukmanierpass bis zur Haltestelle Acquacalda und liefen von dort aus los. Der Weg auf die Cima di Töira (2097 m) und danach bis zur Capanna Bovarina (1870 m) war sehr schön, wenn auch etwas holprig. Von der Hütte aus hatte man eine wunderschöne Aussicht, besonders beim Sonnenaufgang am frühen Morgen, der uns alle erstaunen liess. Nach dem Hüttenfrühstück konnten wir unsere Tour fortsetzen. Am frühen Morgen war es noch klirrend kalt, doch bald konnten wir in der Sonne wandern. Ausserdem lag ab ungefähr 2200 m auch Schnee, wie es uns Herr Hüppin schon am Vortag angekündigt hatte, und sorgte für ein unglaubliches Bergpanorama. Zum Mittagessen gab es beim Passo di Gana Negra (2433 m), dem höchsten Punkt unserer Zweitageswanderung, Trockenfleisch, Käse und viele Snacks wie Gummibärchen und Chips. Da die Gruppen verteilt waren, gab es einige, die bereits am Ziel, dem Lukmanierpass, angekommen waren und dort im Restaurant zu Mittag assen. Insgesamt hatten wir auf dieser Tour 1500 Höhenmeter im Aufstieg sowie eine Wegstrecke von 21 km bewältigt.

Am Donnerstagabend kochte die letzte Gruppe Älplermagronen. Dies war leider bereits unser letzter gemeinsamer Abend. Zum Abschluss machten wir als Klasse ein Lagerfeuer im Garten (mit Brennholz, das uns die lieben Nachbarn zur Verfügung gestellt hatten :) ) und spielten gemeinsam Wahrheit oder Pflicht. Am Freitag standen wir wieder früh auf, um zu packen und unsere lange Heimreise anzutreten, diesmal mit dem Bus über den Lukmanierpass und via Disentis und Chur zurück nach Uster.

Es war ein sehr gelungenes Klassenlager, eine Woche voller Spass, die wir bestimmt nicht so schnell vergessen.