Tatsächlich bemerkt sie zu ihrem Erstling Baba Rada. Das Leben ist vergänglich wie die Kopfhaare: «Ja, es hat auch einen roten Faden, aber …» dieser scheint für sie zum Erstaunen des Publikums eher unwichtig zu sein. Umso mehr achtet Grigorcea aber auf ihre Sprache, sowohl beim Schreiben, als – viel auffälliger – auch beim Sprechen. Sie, die in Rumänien aufgewachsen ist und erst mit über 20 Jahren auf Deutsch zu schreiben begonnen hat, spricht druckreif über alles, was ihr gerade durch den Kopf geht.
So lauschen die Zuhörenden der Schriftstellerin äusserst interessiert, während diese zwischen Anekdoten aus ihrer Biografie (ihre überraschende Entdeckung im Jugendalter durch ein rumänisches Literaturmagazin, dank eines indiskreten Freundes, der ihr sehr persönliches Reisetagebuch weitergegeben hat), dem Vorlesen aus ihrem neusten Roman Das primäre Gefühl der Schuldlosigkeit und der mitunter auch philosophischen Betrachtung des Weltgeschehens changiert. Dana Grigorcea macht Lust auf mehr.