Frisch impro­visiert: Das theater anundpfirsich an der Kantons­schule Uster

Schülerfoto: Jonas Morf; G3c und Marina Joss; G3a

Schülerfoto: Jonas Morf; G3c und Marina Joss; G3a

Schülerfoto: Jonas Morf; G3c und Marina Joss; G3a

Schülerfoto: Jonas Morf; G3c und Marina Joss; G3a

Schülerfoto: Jonas Morf; G3c und Marina Joss; G3a

Am Mittwoch, dem vierten Juli 2018, trat in der Aula der Kantonsschule Uster eine Improvisationstheatergruppe auf. Die Vorstellung begann mit einem Aufwärmen, das das Spontane einführen sollte. Da wurden Fragen mit zwei Antwortmöglichkeiten gefragt, zum Beispiel «Schweiz oder Schweden?» (am Tage zuvor waren diese beiden Nationen an der Fussballweltmeisterschaft aufeinandergetroffen). Das Publikum musste einfach reinrufen und hatte keine Zeit zum Überlegen. Dann begann das Hauptprogramm. Zuerst verlangten die Schauspieler nach einem Ort und einem Gegenstand, dann ging es los. Zwei der Schauspieler begannen wild gestikulierend mit einer Szene, die die gesagten Attribute enthielt. An einer spannenden Situation in Bezug auf die Gestik stoppte der dritte Schauspieler und sagte: «Freeze.» Darauf erstarrten die Akteure. Der Dritte nahm darauf die Position eines Akteurs ein, inklusive Körperhaltung, Gestik und Mimik. Der, dessen Platz eingenommen worden ist, trat zur Seite. Entweder fingen die Schauspielerin und die Schauspieler direkt an oder sie liessen sich vom Publikum noch ein Attribut geben. Dann jedoch begannen sie eine völlig neue Szene zu spielen, ohne jeglichen Zusammenhang, nur, dass die Figuren anfangs gleich dastanden wie zum Schluss der letzten Szene.

Dann kam die Hauptshow. Alle drei gaben den anderen Regieanweisungen, welche diese spontan und direkt zu einem zusammenhängenden Stück verarbeiten mussten. Immer an einer spannenden Stelle wurde gestoppt und das Publikum konnte – wie bei einer Castingshow – eine Geschichte auswählen. Zum Schluss gewann ein politisches Drama, das die Liebesgeschichte zwischen zwei Männern aus verschiedenen Schichten erzählte und mit dem erlösenden Kuss der beiden männlichen Hauptdarsteller endete. Auch sehr gelungen war die Geschichte des naiven Höhlenmonsters Tanos, das nach Atlantis reiste, um sich an einer bösen Hexe zu rächen. In diesem Stück zeigte sich auch ein grosses Talent des Berner Schauspielers: schreien.

Begleitet wurden die Künstler von einem Musiker, der auf einem Synthesizer-Keyboard und einer Gitarre immer eine passende Hintergrundmusik improvisierte. Für mich war er der Star des sehr gelungenen Nachmittags. Das Ganze ist eine sehr unterhaltsame Kulturform.