Bei der Anreise gab es für die Klasse U2b einen Zwischenstopp in Chur, da die Rhätische Bahn am Morgen schon seit Wochen hoffnungslos ausgebucht gewesen war und es somit unmöglich war, eine direkte Anschlussverbindung zu ergattern. So besuchten wir das Naturmuseum mit seiner Sonderausstellung zum Thema «Katzen» und genossen auf einem Platz in Chur unser Mittagessen. Nach unserer Ankunft gab es in Cumpadials eine Schnitzeljagd. Plötzlich ging beim Abendessen das Gerücht herum, dass jemand zu Besuch komme. Trotz wilder Spekulationen konnten wir nicht herausfinden, wer es sein würde. Die Überraschung war perfekt, als dann unser Mathelehrer, Herr Rechsteiner, mit seinem dreijährigen Sohn Laurin ankam. In der Freizeit nach dem Abendessen spielten wir Räuber und Poli, was leider nicht ganz alle unverletzt überstanden haben!
Nach der ersten Nacht im Lagerhaus und dem Frühstück fuhren wir mit dem Zug nach Disentis. Dort sind wir mit der Gondel zum Aussichtspunkt Caischavedra hochgefahren. Oben angekommen wanderten wir los durch die Berglandschaft, die uns mit intensiven Herbstfarben empfing. Da Frau Huguenin mit unserem Verletzten vom Vorabend ins Spital nach Ilanz gefahren war, waren wir ganz froh, dass wir als zusätzliche Begleitung noch Herrn Rechsteiner und Laurin dabei hatten. Herr Hüppin führte uns von der Caischavedra über die Bergseen Lag Serein und Lag Crest Ault zurück nach Disentis. Diese Wanderung dauerte mit mehreren Pausen ca. 7 h und war nicht ganz ohne.
Am Mittwoch konnten wir ausschlafen. Nach dem Frühstück fuhren wir nach Sagogn, wo wir einen «mittelalterlichen» Backkurs besuchten. Dabei backten wir Pizza und Brot auf traditionelle Art in einem sehr alten Backhäuschen mit Holzofen. Bei der Rückkehr machten wir einen Zwischenstopp in Ilanz. Nach dem Abendessen spielten die einen «Werwölfle», die anderen «Wahrheit, Risiko, Pflicht».
Am Donnerstag mussten wir etwas früher aufstehen, weil ein Schulbesuch im Nachbarort Rabius anstand. Die Mädchen besuchten dabei eine 3./4. Klasse, die Jungs eine 5./6. Klasse. Wir erhielten einen Crashkurs in Sursilvan, was sehr unterhaltsam war. Die Jungs erhielten von der Lehrerin sogar ausdrückliches Lob, weil sie anscheinend sehr schwierige Laute des Sursilvan perfekt ausgesprochen hatten. Anschliessend holten wir in einem kleinen Bikeshop, der von einem grossen Hund bewacht wurde, Mietbikes ab und begaben uns zu einer Freizeitanlage namens «Parc Igniu», wo wir grillierten, bikten und in den steilen Felswänden kletterten. Nach dem Abendessen und Dessert gingen wir für unseren Abschlussabend zu einem Spielplatz am Rhein unterhalb des Dorfs. Dort hörten wir in der sternenklaren Nacht am Lagerfeuer Musik und verbrannten unsere Handybox symbolisch. Auf dem Rückweg durch das Dorf sangen wir «I Want It That Way» von den Backstreet Boys. Immer wieder blickten verwunderte, neugierige Dorfbewohner aus den Fenstern und waren sichtlich erfreut, dass in ihrem kleinen Dorf doch tatsächlich so etwas wie Stimmung aufkam. Danach spielte fast die ganze Klasse noch einmal «Werwölfle».
Am Freitag war nochmals früh Tagwache. Nach dem Frühstück räumten wir auf, putzten und brachten unsere übriggebliebenen Lebensmittel bei einem Spaziergang von rund einer halben Stunde zum Volg zurück. Schliesslich fuhren wir zurück nach Uster. Obwohl die Woche viel zu schnell vorbei war und sie uns wie ein kurzer Ausflug vorkam, hat es uns in Cumpadials und in der Surselva sehr gut gefallen. Wir hatten sehr viel Spass und sind uns als Klasse auch etwas näher gekommen. Ein grosses Dankeschön an unsere Begleitpersonen für die Organisation!