Zusammen und ans Herz wachsen. So könnte man die Entwicklung, welche wir als Mitglieder des Theaterateliers gemeinsam während der Zeit zwischen August 2018 und April 2019 durchlaufen haben, kurz und knapp beschreiben.
Drei Mamas, ein arbeitsloser Papa, ein oder zwei Terroristensöhne, zwei Töchter mit misslungener (Fast-) Hochzeit, ein Alien als Sprössling und zwei der Kinder auf der Kommandozentrale, eine alte, schwerhörige Nachbarin, Soldaten, Polizisten und ein nervtötender Schwiegersohn – und das alles im Ambiente der 1970er Jahre: «Hase Hase» von Coline Serreau ist mit (nur halbwegs alltäglichen) skurrilen Beziehungen und Persönlichkeiten vollgepackt. Und doch haben wir es als sechzehnköpfiges Team geschafft, dass sich jede und jeder die Rolle(n) zur eigenen gemacht und sie mit Details und «persönlichem Touch» ausgeschmückt hat.
Dabei mussten wir lernen, nicht nur am eigenen, sondern alle zusammen an einem gemeinsamen Strang zu ziehen. Nicht «nur» an der eigenen Rolle zu feilen also, sondern überall die Augen und Ohren offenzuhalten, einzuspringen und anzupacken, wo auch nur möglich. Denn nur so kann ein solches gemeinsames Gesamtwerk gelingen – und das ist es auch! Spätestens während der Probewochenenden merkten wir, wie das Stück dank dem Elan, Herzblut und aufmerksamen Mitdenken von allen langsam aber sicher zusammenkam.
Natürlich gab es dabei auch (teilweise unvorhergesehene) Herausforderungen, denen wir uns stellen mussten: Text wurde umverteilt, das Bühnenbild mehrfach zusammen- und auseinandergeschraubt, die Kulisse tausendfach umgebaut, bis es zur Routine wurde, Liedtexte und Akkorde einstudiert und Choreografien ent- und verworfen. Aber das gehört zu jedem Arbeitsprozess dazu und macht das gelungene Endergebnis und den gemeinsamen Fortschritt umso wertvoller!
Bei eben diesem Prozess war es für alle erfüllend mitanzusehen, wie auf einmal ganz neue Facetten auf Seiten der Schauspielerinnen und Schauspieler auftauchten, durch die unsere Rollen den so wichtigen persönlichen Touch, ihre Ecken, Kanten und Eigenarten bekamen. Die Aufwärm-Übungen (bei denen anfangs noch eine gewisse Scham zu überwinden war) fühlten sich natürlich an, die Abläufe und Einsätze sassen mit der Zeit auch wie im Schlaf. Wir werkelten so lange an Textstellen und musikalischen Einsätzen, Choreografien und Übergängen, Emotions- und Stimmausdruck und Körperbewegungen herum, bis sich alles irgendwann einfach «richtig» anfühlte und wir voller Vorfreude und Optimismus den Vorhang öffnen konnten.
Auch im Nachhinein sind wir stolz auf das, was wir zusammen auf die Beine gestellt haben, und wir sind wahnsinnig dankbar für diese tollen acht Monate, während denen wir uns ans Herz und zusammengewachsen sind.
Deswegen auch hier nochmal: ein riesiges Dankeschön an alle Mitarbeitenden und Mithelfenden hinter der Bühne, ohne die das Theaterprojekt nicht möglich gewesen wäre!