Der Maturstreich 2023: Des einen Leid, des anderen Freud

Für viele Schülerinnen und Schüler markiert der Maturstreich das Ende ihrer langjährigen Schulzeit, den Austritt aus der Jugend und somit den Eintritt in das Erwachsenenleben. So bot der letzte Schultag auch dieses Jahr den sechsten Klassen Anlass, ein letztes Mal die Rolle der rebellierenden Schüler mit viel Unsinn im Kopf frei ausleben zu können.

Die Klassen trafen sich früh morgens in entsprechender Verkleidung zum Thema «Pirates of the Carribean» in dem zugewiesenen Klassenzimmer, um noch letzte Vorbereitungen zu treffen. Das Auffüllen der Wasserpistolen, Bereitstellen der Farbe und des Rasierschaums sowie letzte Absprachen wurden getroffen, bevor die jüngeren Klassen in ihrer Unterrichtsstunde abgeholt wurden. Etwas zum Unmut der unterrichtenden Lehrperson, die sich ihrer Unterrichtszeit beraubt sahen, jedoch ganz zur Freude der Schülerinnen und Schüler, für die die Lektion, wortwörtlich, ins Wasser fallen sollte. 

So ging es los: Eine Wasserschlacht nach der anderen, viel Rasierschaum und Farbe wurden draussen im Campusareal herumgespritzt. Dabei wurde nicht selten die Wasser- oder Rasierschaummenge unterschätzt, was zu einigen verärgerten Schülerinnen und Schülern führte und somit auch zur einen oder anderen verbalen Auseinandersetzung. Auch schien für einige nicht ganz klar gewesen zu sein, dass nur die sechsten Klassen Wasser oder Schaum herumspritzen sollten, um die Situation nicht eskalieren zu lassen. Glücklicherweise blieb die Situation aber überschaubar und materieller oder Personenschaden wurde nicht angerichtet.

Nach knapp eineinhalb Stunden Ausnahmezustand versammelten sich alle Jahrgänge in der Turnhalle für die Abschlusspräsentationen. Jede Klasse bot eine solche mit lustigen Momenten, Ausflügen und Sprüchen, die sich über vier Jahre angehäuft hatten. So war es eine lustige Gelegenheit für Lehrpersonen und Schüler auf die vergangenen Jahre zurückzublicken und über den einen oder anderen Spruch lachen zu können.

Lange währte der Spass jedoch nicht, denn nach den Präsentationen lag es an den Sechstklässlern, die Verwüstung zu beheben und das Areal zu putzen. Plakate, Toilettenpapier, Farbe und Unmengen an Klebeband mussten beseitigt werden und nach über einer Stunde blitzen die Schule wieder in neuem Glanz. Es schien so, als hätte die Verwüstung der letzten Stunden nie stattgefunden und alle jüngeren Jahrgänge schrieben bereits wieder fleissig Prüfungen und machten in den Lektionen mit, als ob der Piratenüberfall nie stattgefunden hätte.

Mit einem letzten, vielfach wehmütigen Blick auf den leeren Schulhausplatz, auf dem seinerzeit vor 6 oder 4 Jahren alles begann und nun endete, holten sich die Maturandinnen und Maturanden bei ihrer Klassenlehrperson das letzte und hart erarbeitete Zeugnis ab. Viele mit einem lachenden und einem weinenden Auge. Dann machte man sich nass, beschmiert und mit viel nostalgischen Gedanken etwas bedrückt auf den Heimweg, um sich auf die anstehenden schriftlichen Maturprüfungen vorzubereiten. 

In diesem Sinne wünschen wir allen Maturandinnen und Maturanden viel Glück und gutes Gelingen!