Die Gesundheitswoche 2016

Lena Besorger (U2a), David Bienz (U1c), Constantin Scheidegger (G4a), Pascal Schleich (G3e), Elena Taravella (G3a)
Gesundheit ist ein wertvolles Gut, deshalb ist es geradezu unabdingbar für eine Schule, die Gesundheit ganzheitlich zu thematisieren. Die Schülerinnen und Schüler sollen dabei informiert und unterrichtet werden bei Fragen wie «Was ist eine gesunde Ernährung?», oder «Wie fit bin ich?». Doch dabei geht es gar nicht nur um die rein körperliche Gesundheit, auch die psychische Gesundheit und das soziale Wohlbefinden stehen im Vordergrund für die Schülerinnen und Schüler. Sie sollen Bescheid wissen, an wen sie sich bei Problemen wenden können, wenn sie nicht mehr weiter wissen oder eine Ansprechperson suchen. Deshalb gibt es an der Kantonsschule Uster seit 2008 die Gesundheitswoche.

In dieser Sonderwoche lernen und erfahren die Schülerinnen und Schüler der 1.-3. Klassen Aufschlussreiches zu aktuellen Themen wie Ernährung, Suchtprävention, Sport oder Freizeitgestaltung. Der «Fit-Check», wo die körperliche Leistungsfähigkeit ermittelt wird, oder «Bodytalk», eine kritisch geführte Diskussion über heutige Schönheitsideale, sind nur einige Beispiele für das abwechslungsreiche und nachhaltige Programm der Kantonsschule. Dieses soll die Schülerinnen und Schüler einerseits informieren, andererseits aber auch sensibilisieren und zu selbständigen und kritischem Handeln und Denken ermutigen.

Doch die GHW bietet den Schülern und Schülerinnen auch einen willkommenen Kontrast zum oft stressigen und straffen Schulalltag, denn diese Themen werden nicht nur wie sonst gewöhnlich in Schulzimmern vermittelt, sondern auch ausserhalb, wie der Besuch einer 3. Klasse in der psychiatrischen Klinik Schlössli in Oetwil a. S. zeigt. Um einen hohen Standard der Programmpunkte zu gewährleisten, wird keine Mühe und Aufwand gescheut, Fachpersonen und Experten zu den jeweiligen Themenbereichen aufzubieten.

Zusammenfassend lässt sich also sagen, dass die Gesundheitswoche nicht nur einzelne Themen in den Fokus stellt, sondern ein breites Spektrum an Themen offeriert, um den Schülerinnen und Schülern die Gesundheit als ein komplexes Zusammenspiel von verschiedenen, miteinander verbundenen Faktoren zu vermitteln. Ein Rückblick zu den einzelnen Programmpunkten soll die Bandbreite der Veranstaltungen verdeutlichen:

S’cool- Action

Zwei Theaterpädagogen vom Verein «Wir & Jetzt» besuchten die Klassen mit ihrem Suchtpräventionsprogramm s’cool action. Die Schülerinnen und Schüler wurden mit  Theaterübungen und kleinen Spielen in ein zuvor ausgewähltes Thema eingeführt und sensibilisiert. Die Schülerinnen und Schüler setzten sich mit dem Thema Gruppendruck auseinander und lernten mit Hilfe von Improvisationstheater ihre eigene Meinung zu vertreten und für sie einzustehen.

SpiZ

Dieser Programmpunkt trennte die Klassen nach Geschlecht: Sexualpädagogen der Organisation SpiZ sprachen mit den Gruppen über verschiedene Geschlechtskrankheiten und allgemein über die Sexualität in der Jugend. Ebenfalls wurden verschiedene Verhütungsmittel besprochen und welche Vor- und Nachteile sie jeweils haben. Die Jugendlichen konnten aus diesem Block viel Hilfreiches mitnehmen.

Et-OH

Eine Lehrperson der Kantonsschule Uster zeigte der Klasse mit Hilfe von einem Film und einer Präsentation, was Alkohol mit dem menschlichen Körper alles anstellt und was Alkohol für Folgen haben kann. Diese Präsentation hat durch die genannten Fakten und die Statistiken einen nachhaltigen Eindruck hinterlassen.

Fit-Check

Beim Fit-Check wurden die Schülerinnen und Schüler in verschiedenen Disziplinen auf Herz und Nieren geprüft; zum Beispiel die Ausdauer bei einem Lauf, die Sprungkraft mit einem Standsprung, die Balance mit geschlossenen Augen auf einem Bein und noch viel mehr getestet. Am Ende dieses Parcours wurden die Ergebnisse wurden in verschiedene Kategorien eingeteilt und bewertet, so dass jede Schülerin und jeder Schüler prüfen konnte, wie es um die individuelle Fitness steht. Da dieser Test in allen Jahrgangsstufen durchgeführt wird, kann jeder auch die Entwicklung seiner Fitness selber im Auge behalten. 

Yoga

Um nach solch vielen und aufregenden Stunden die innere Ruhe wieder zu finden, haben die Mädchen mit einer Lehrerin und die Jungen mit einem externen Fachmann Yoga kennen gelernt. So wurde den Schülerinnen und Schülern eine andere Methode nähergebracht, sich etwas auszuruhen, jedoch gleichzeitig auch etwas Sport zu machen. 

Gewaltfreie Kommunikation

Da es heutzutage Schülerinnen und Schülern vermehrt Mühe bereitet, sich in Konfliktsituationen richtig auszudrücken, kamen die Klassen in den Genuss eines Kurses von Frau Reinhard, einer Mediatorin und Fachfrau für Gewaltfreie Kommunikation. In diesem lernte man, wie man sich korrekt und angemessen verhalten und ausdrücken soll, um Konflikte und Streit gar nicht erst entstehen zu lassen und wie man aus brenzligen Situationen wieder herausfindet. 

24h online

Herr Janssen, der Schulpsychologe der Kantonschule Uster, zeigte der Klasse, wie das Internet das menschliche Verhalten beeinflusst und wie viel Google und andere Konzerne über uns wissen und über uns preisgeben können. 

Mit einem Beispiel zeigte er eindrücklich auf, dass etwas, was mal im Internet aufgetaucht ist, für immer auch dort bleiben wird.

Ernährung

Mit Hilfe des Films «Super Size Me» hat uns eine Lehrperson von regelmässigen Mahlzeiten in Fast-Food Ketten abgeraten, da diese Nahrung für uns Menschen aus ernährungstechnischer Sicht nicht gut ist und bei hohem Konsum ziemlich schädlich sein kann. Im Film wurde uns in einem Interview gezeigt, welche Absichten Filialleiter dieser Ketten haben und wieviel von dem Essen natürlich ist und wieviel chemisch hergestellt wird. 

Was gesunde Ernährung ist, wurde in weiteren Blöcken theoretisch und praktisch angegangen. Beispielsweise im Block «Birchermüesli» war das Thema «Brain Food», bei dem Fakten zu einer gesunden Ernährung im Kontext mit der Hirnleistung vermittelt wurden. Als Mittagessen gab es im Anschluss ein selbst zubereitetes Birchermüesli.

Sucht! Schlössli Oetwil

Eine Exkursion in die Psychiatrie Schlössli in Oetwil hat den Schülerinnen und Schülern gezeigt, was man beim Konsum von Drogen und anderen Substanzen mit sich anrichten kann und warum man auch sonst in eine Psychiatrie eingeliefert werden kann. Nach diesen Informationen, die in einem Vortrag vermittelt wurden, bekamen die Schülerinnen und Schüler noch eine Führung durch eine Station der Psychiatrie. Diese Führung war sehr eindrücklich, da man sonst keinen Einblick in eine solche Klinik bekommt.

Suchtverhalten und Drogenkonsum

Eine andere Klasse begrüsste in Schule einen Mann, der selbst einmal von Heroin und Haschisch abhängig war. In einer ersten Unterrichtsequenz erzählte er der Klasse, wie er in die Drogenszene hineingeraten war, über seine schreckliche Zeit als Süchtiger und Krimineller und wie er aus seiner Sucht herausgefunden hat.  Auch neunundzwanzig Jahre später ist er «clean» geblieben. In einer zweiten Hälfte des Vormittags konnte die Klasse dieser Person Fragen stellen und er beantwortete sie uns offen und ehrlich. Dabei erklärte er den Schülerinnen und Schülern, wie ein Entzug in Wirklichkeit abläuft, der sowohl körperlich, wie auch mental äusserst hart sein muss. Dass er während seiner Sucht an HIV und Gelbsucht erkrankte, erwähnte er nur kurz.

Sport

Natürlich stand in der Gesundheitswoche auch jeden Tag Sport auf dem Programm, um die Gesundheit der Schülerinnen und Schüler aktiv zu fördern. Diverse Ballspiele, aber auch Kampfkunst, Eiskunstlaufen und Tanz standen auf dem Programm. Der Skicircuit war ein Parcours, bei dem man immer eine Minute eine Kraftübung machte und anschliessend eine Minute für die Ausdauer gerannt ist. Im Gesamtüberblick wurden die Chancen und Vorteile, aber teils auch Risiken, welche sportliche Betätigung birgt, beleuchtet und durch ein breites Angebot an Sportmöglichkeiten begleitet.

Risflecting

Gekoppelt an einen Theorieblock, in dem es um die Einschätzung des eigenen Risikoverhaltens ging, konnte man in der Kletterhalle Griffig deine Fähigkeit an der Kletterwand testen und so auch praktisch erfahren, wann für den Einzelnen das mulmige Gefühl im Bauch bei dem Blick auf die unten sichernden Mitschülerinnen und Mitschüler zu gross wird.

Bewegung- v&e

Bei Bewegung- v&e (verstehen und erleben) haben die Klassen mit etwas theoretischem Hintergrundwissen angeschaut, wie Sport den Kreislauf und das Herz des Menschen beeinflusst. Die Schülerinnen und Schüler haben Ausdauertraining gemacht, ihre Pulse gemessen, etwas für die Muskeln trainiert und anschliessend das korrekt eingeübt. 

Ausgleich als Quelle der Gesundheit

Die Gesundheitswoche beinhaltete auch Module, in welchen man sich künstlerisch betätigen konnte, wie zum Beispiel der Block «Beziehungen». Innerhalb von vier Lektionen entstanden kurze Fotoromane, deren Inhalt einen positiven Aspekt zu einer Beziehung unter Menschen aufzeigen sollte. Andere Blöcke luden zu Malen mit Musik oder gemeinsamen Singen ein.

Eine Sonderwoche mit vollem Programm

Die Woche war aus Schülersicht sehr spannend und sie haben viel Neues über ihren Körper und ihre Gesundheit gelernt. Für das vielfältige Programm verdienen die Organisatorinnen und Organisatoren der Gesundheitswoche grosses Lob. Die Schülerinnen und Schüler freuten sich nach dieser intensiven Woche über den Start der wohlverdienten Ferien.